EMI unterstützt Sicherheitsbehörden bei der Gefahrenabwehr

3D-gedruckte Schusswaffen stellen Sicherheitsbehörden und Gesetzgebung vor neue Herausforderungen.

© Fraunhofer EMI
Optische Dehnungsmessung an gedrucktem Probekörper.
© Fraunhofer EMI
Gedrucktes Gasdruckmessrohr im Drucker.

Die Gefährdungen, die von mittels 3D-Druck hergestellten Schusswaffen ausgehen, sind vielfältig. Seit der Präsentation einer ersten gedruckten Kunststoffwaffe im Jahr 2013 hat sich die Technologie zur Herstellung deutlich weiterentwickelt − bei gleichzeitig erhöhter Verfügbarkeit. Allerdings gibt es bislang nur wenige bekannte wissenschaftliche Untersuchungen zu diesem Thema. Das Fraunhofer EMI untersucht zusammen mit dem Bundeskriminalamt (BKA) einige dieser Bedrohungen im Rahmen des BMBF-Verbundprojekts HamsTeR – Handwaffen mit selbstgedruckten Teilen – eine Risikoabschätzung. Diese sind unter anderem:

·       Wie hoch ist der Aufwand zur Herstellung einer gedruckten Waffe?

·       Welches Gefährdungspotenzial erreichen gedruckte Waffen?

·       Welche forensisch verwertbaren Spuren entstehen bei Herstellung und Schussabgabe?

·       Kann die Schussabgabe einer gedruckten Kunststoffwaffe zuverlässig simuliert werden?

Hierfür werden am EMI gedruckte Schusswaffen hergestellt und intensiv experimentell und numerisch untersucht. So lassen sich wertvolle Informationen zur Einschätzung des Gefahrenpotenzials gewinnen. Die Informationen dienen der Gefahrenabwehr und werden vom Verbundpartner BKA verwertet. Sie könnten beispielsweise bei Gerichtsprozessen, in denen der Tathergang möglichst genau rekonstruiert werden muss, zur Beantwortung relevanter Fragen hinsichtlich Tatwaffe und gefundener Projektile eingesetzt werden. Darüber hinaus dient die im Themenfeld erlangte Expertise der Beratung des Gesetzgebers.