Wie der »Longwave infrared sensing demonstratoR LisR« die Landwirtschaft bei der effizienten Nutzung der Ressource Wasser unterstützt.



Wasser ist ein knappes Gut und wird aufgrund der wachsenden Weltbevölkerung künftig noch kostbarer werden. Es ist daher elementar, Pflanzen nicht mehr auf Grundlage von Schätzungen, sondern zielgerichtet nach ihrem jeweiligen Bedarf zu bewässern.
Möglich macht das eine neuartige Satellitentechnologie, die aus dem Orbit Wärmestrahlung detektiert und somit physikalisch die Landtemperatur misst. Über diese lassen sich Rückschlüsse auf den Bewässerungszustand der Pflanzen ziehen. Geleitet durch die Gründungsidee der constellr GmbH entwickelten Forschende des Fraunhofer-Instituts für Kurzzeitdynamik, Ernst-Mach-Institut, EMI, des Fraunhofer-Instituts für Angewandte Optik und Feinmechanik IOF sowie der Unternehmen constellr GmbH und SPACEOPTIX GmbH – beides Ausgründungen dieser Institute – die Infrarotkamera »LisR«, kurz für »Longwave infrared sensing demonstratoR«. LisR wurde 2022 erfolgreich auf der Internationalen Raumstation ISS getestet. Basierend auf den Erkenntnissen der LisR-Mission plant constellr, eigene Satelliten in den Orbit zu bringen. Mithilfe der Satellitenkonstellation wäre es dann möglich, schon ab 2026 jährlich 180 Milliarden Tonnen Wasser und 94 Millionen Tonnen CO2 einzusparen und die globale Ernte um bis zu vier Prozent zu steigern.
Die Jury überzeugte u. a. die hervorragende Zusammenarbeit von mehreren Instituten und zwei Ausgründungen zur weltweiten Erfassung des Wassergehalts in Pflanzen und der Oberflächentemperatur vom Weltraum aus.