Neue Strahlenquelle für den Röntgencrash X-CC

Neue Strahlenquelle für den Röntgencrash X-CC

© Fraunhofer EMI
Die Crashhalle des Crashzentrums der Fraunhofer-Gesellschaft am Fraunhofer EMI.

Auf dem Weg zum durchleuchteten Crashtest konnte das Fraunhofer EMI den nächsten Meilenstein erreichen. Durch die Beschaffung eines Linearbeschleunigers (LINAC) steht dem Crashzentrum der Fraunhofer-Gesellschaft eine Strahlenquelle zur Verfügung, die sich im Hinblick auf die experimentellen Potenziale von allen bisher verfügbaren Strahlenquellen abhebt.

Mit einer Photonenenergie, die mit bis zu 9 Megaelektronenvolt aktuell am EMI vorhandene Systeme um das 20-Fache übersteigt, können in Zukunft alle im Fahrzeugbau üblichen Materialien durchleuchtet werden. Darüber hinaus ermöglicht eine kurze Röntgenpulsdauer von wenigen Mikrosekunden die Aufzeichnung von Deformationsprozessen im Crashtest ohne Bewegungsunschärfe. Vor allem jedoch generiert der LINAC einen kontinuierlichen Strom von Röntgenpulsen zur Bilderzeugung. Durch die Verwendung einer kontinuierlich emittierenden Strahlenquelle wird die bisher existierende Begrenzung auf nur wenige Bilder aufgebrochen.

Diese Eigenschaften ebneten den Weg für das weltweit erste Hochgeschwindigkeitsröntgenvideo eines laufenden Motorradmotors, der als Untersuchungsobjekt ausgewählt wurde. Bei einer Lehrlaufdrehzahl von 1900 Umdrehungen pro Minute ist deutlich die Bewegung des Kolbens und der Motorkomponenten zu erkennen. Besonders hervorzuheben sind die gleichzeitige Erkennbarkeit massiver, hochabsorbierender Teile des Motorblocks und leichter Komponenten, wie der Isolation des Zündkabels. Dies zeigt den hohen Kontrastumfang der eingesetzten Technologie, der für die Erkennbarkeit der großen Bandbreite an Materialen im Fahrzeug nötig ist.