Wie hoch ist das Risiko für Terroranschläge auf Flughäfen

Wie hoch ist das Risiko für Terroranschläge auf Flughäfen?

© Fraunhofer EMI

Am Fraunhofer EMI werden Risikoanalysen für verschiedenste Infrastrukturen durchgeführt. Beispiele dafür sind etwa auch Terroranschläge auf Flughäfen. 

Durch die Auswertung einer eigens für dieses Forschungsprojekt erstellten Datenbank (Ereignisanalyse) zu terroristischen Anschlägen zwischen 1968 und 2007 auf Flughäfen weltweit wurde dabei eine signifikante Bedrohung für europäische Flughäfen deutlich. Werden alle Anschläge berücksichtigt, so gab es im betrachteten Zeitraum ca. fünf Anschläge pro Jahr auf Flughäfen. Dabei wurden bei zehn Prozent der Anschläge mindestens zehn Menschen getötet und 40 Menschen verletzt. Die Anschläge wurden meist mithilfe von Explosivstoffen durchgeführt und auf Parkbereiche (Parkhäuser, Parkplätze etc.), auf Terminalgebäude beziehungsweise innerhalb des Gebäudes verübt. 

In einer Schadensanalyse werden beispielhaft Szenarien betrachtet, die aufgrund der Ereignisanalyse und Gesprächen mit Experten innerhalb des Projekts ausgewählt wurden. Als ein Szenario wurde eine Autobombe durch einen vor einem Terminal haltendes Fahrzeug angenommen. Die zu erwartenden Konsequenzen sind in der Abbildung unten zu sehen. Hier sieht man eine Autobombe (rotes Rechteck) vor einem Terminal (Raster 100 m x 100 m). Schadensklassen für Stahlbeton-Skelettbauten von Schadensklasse 1 (blau, leichte Schäden, zum Beispiel kaputte Scheiben) bis 5 (rot (nicht richtig sichtbar), komplett zerstört).

© Fraunhofer EMI
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Das zweite Beispiel zeigt die zu erwartenden Konsequenzen durch Blast für Personen und ein Bauteil im Fall einer Kofferbombe in der Wartehalle eines Terminals.

Die Schadensanalyse dient dabei der Identifizierung sensitiver Bereiche. Im letzten Schritt werden die Ergebnisse aus Ereignis- und Schadensanalyse in der Risikoanalyse zusammengeführt. Dabei werden beispielsweise Bewertungskriterien für eine Schadensbeurteilung der betrachteten Szenarien festgelegt und bewertet. Für jedes Szenario kann so am Ende ein Risiko berechnet werden. Werden die Risiken der Szenarien gerankt, kann das Szenario mit dem größten Risiko identifiziert werden, welches Gegenmaßnahmen erforderlich macht.