Aktive Fahrzeugsicherheit

Aktive Fahrzeugsicherheitssysteme im Auto helfen, Unfälle in der Pre-Crash-Phase zu verhindern oder zumindest das Verletzungsrisiko der Insassen entscheidend zu reduzieren. Ob Bremsassistenten, ESP oder der Front- und Side Assist – moderne Technik erkennt kritische Fahr- und drohende Unfallsituationen und greift aktiv in das Fahrgeschehen ein. Hierfür sind zahlreiche Sensorsysteme notwendig, die auf verschiedene Art und Weise wechselwirken, um die Funktionalität bei unterschiedlichen äußeren Einwirkungen zu gewährleisten (zum Beispiel Straßen-, Witterungs- und Lichtverhältnisse). Mit der zunehmenden Integration heterogener Systeme (zum Beispiel unterschiedliche Sensoren, Aktoren und Kommunikationselemente) steigt die Systemkomplexität, und eine Senkung der Systemrobustheit beziehungsweise -zuverlässigkeit ist somit nicht auszuschließen. 

Um die erforderlichen Qualitätsziele sicherheitskritischer Systeme zu erreichen, unterstützt Sie das Fraunhofer EMI bereits in einer frühen Entwicklungsphase durch die Durchführung und Optimierung von Entwicklungs- und Testmethoden. Auf dem Weg zum (voll)automatisierten Fahren bieten wir Ihnen Analysemethoden für die technische Zuverlässigkeit von Hard- und Softwaresystemen an und führen funktionale Sicherheitsnachweise gemäß IEC 61508/ISO 26262 durch, um zukünftige Assistenzsysteme noch sicherer zu gestalten. 


Begleitung Systementwicklung/Sicherheitsaudits

  • Einsatz etablierter Werkzeuge für Spezifikation, Design, Tests und Analysen
  • Anwendungsspezifisches Tailoring von Sicherheitsprozessen und -normen
  • Bewertung der zu erfüllenden Vorgaben durch Ampelsystem (zum Beispiel innerhalb Audits)


Anforderungs- und Systemmodellierung

  • Verknüpfung von Anforderungen aus Standards mit technischen Spezifikationen mithilfe moderner Modellierungssprachen (SysML)
  • Identifikation sicherheitsrelevanter Anforderungen im Rahmen des Anforderungsmanagements durch Verwendung selbst entwickelter Werkzeuge 


Gefährdungs- und Risikobewertung

  • Identifikation von potenziellen Gefährdungen, ausgehend vom System
  • Ableitung des Risikos für relevante Gefährdungen unter Berücksichtigung des vorliegenden Szenarios
  • Qualitative und quantitative beziehungsweise szenariobasierte Risikoanalysen 


Durchführung ganzheitlicher Systemsicherheitsanalysen

  • Fehlerbaumanalysen
  • Failure Mode and Effects Analysis (FMEA)
  • Simulationsgestützte Fehleranalysen
  • Entwicklung und Einsatz neuer Analysemethoden (dynamische Fehlerbaumanalyse, Markovanalyse)
  • Bewertung von Sicherheitsarchitekturen auf Basis neu entwickelter Kennzahlen 


Sicherheitsnachweise von Hardware und Software

  • Durchführung von ingenieurtechnischer und schaltungstechnischer Simulation kritischer Hardwarekomponenten
  • Gekoppelte multitechnologische Simulation
  • Analyse der Reaktion des Gesamtsystems bei gezielter Fehlerinjektion
  • Identifikation kritischer Bauteile und deren Parameter
  • Statische Analyse des Quellcodes (zum Beispiel Einhaltung von Normen zur Programmiergüte)
  • Dynamische Softwareanalysen (zum Beispiel Laufzeitverhalten und Ressourcenauslastung)
  • Unterstützung bei der Erstellung von Testspezifikation und Testplan


Erstellung und Evaluierung von Gesamtsicherheitskonzepten (Systemarchitektur)

  • Neue Verfahren zur Festlegung der Sicherheitslevel
  • Bestimmung der Sicherheitsfunktionen mit entsprechenden Sicherheitsniveaus (zum Beispiel SIL/ASIL)
  • Identifikation und Erstellung von geeigneten Designs für Sensorik, Logik und Aktorik
  • Validierung und Test der Gesamtsicherheit durch neue Teststrategien