Fraunhofer Academy und Universität Freiburg schließen Rahmenvertrag

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© Fraunhofer EMI
Prof. Dr. Stefan Glunz und Prof. Dr.-Ing. Stefan Hiermaier unterzeichnen den Vertrag. Beide sind Professoren am Institut für Nachhaltige Technische Systeme-INATECH der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg.
© Patrick Seeger/Universität Freiburg
Von links: Dr. Roman Götter, Leiter der Fraunhofer Academy, Dr. Alexander Roth, Direktor Technologiemarketing der Fraunhofer-Gesellschaft, Prof. Dr. Juliane Besters-Dilger, Prorektorin für Studium und Lehre der Universität Freiburg und Jan Ihwe, Geschäftsführer der Freiburger Akademie für Universitäre Weiterbildung, bei der Vertragsunterzeichnung.

Die Partnerschaft geht aus einem Verbundprojekt hervor, das vom Bundesministerium für Bildung und Forschung im Zuge der Initiative »Offene Hochschulen – Aufstieg durch Bildung« initiiert wurde. Im Zuge dessen haben die beteiligten Institutionen gemeinsame Weiterbildungsangebote entwickelt, die aufgrund ihres modularen Aufbaus bausteinartig miteinander kombiniert und durch das Blended-Learning-Format, eine Kombination von Präsenzphasen mit einem hohen E-Learning-Anteil, berufsbegleitend oder in Familienphasen studiert werden können.

»Wir wollen die Forschungsarbeit der Fraunhofer-Gesellschaft auch für Wirtschaftsunternehmen nutzbar machen. Dafür schätzen wir die berufliche Weiterbildung als praxisnahes und zukunftsorientiertes Wirkungsfeld«, betont Dr. Roman Götter, Leiter der Fraunhofer Academy, den Stellenwert des Vertrags. »Wir freuen uns, dass wir die Kompetenz der Fraunhofer Academy und die spannenden Themen aus den beiden Instituten vor Ort nun dauerhaft in unseren modular aufgebauten Weiterbildungsbaukasten integrieren können. Die vertrauensvolle Zusammenarbeit mit den Partnern aus der Fraunhofer-Gesellschaft werden wir mit diesem Rahmenvertrag weiterführen und ausbauen«, ergänzt Jan Ihwe, Geschäftsführer der Freiburger Akademie für Universitäre Weiterbildung (FRAUW).

Die fünf Institute der Fraunhofer-Gesellschaft sind mit der Albert-Ludwigs-Universität in Freiburg auch im Leistungszentrum Nachhaltigkeit Freiburg verbunden, das als Transferinfrastruktur zwischen Fraunhofer, Universität und Industrie fungiert. 

In dem Vertrag vereinbaren die Unterzeichner die Kernregelungen, die für die bereits bestehenden sowie künftige Weiterbildungsangebote gelten. Dabei legen sie einen besonderen Schwerpunkt auf Qualitätsmanagement, Marketing und Vertrieb der Weiterbildungsangebote, die Vergabe von universitären Zertifikaten sowie Nutzungsrechte und den finanziellen Rahmen. Die Vertragsparteien bekennen sich zudem zu einer gleichberechtigten Zusammenarbeit aller Partner.

Programme im Bereich öffentliche Sicherheit

Im Zuge dieser Partnerschaft wird auch die Themenvielfalt ausgebaut. Beispielsweise mit dem Fraunhofer-Zertifikatsprogramm Resilience Engineering. Die technologische Entwicklung verändert weite Bereiche von Wirtschaft und Gesellschaft. Autonome Maschinen und Produktionsmechanismen zählen ebenso dazu wie vernetzte Kommunikations- oder Verkehrsstrukturen. Zwischen diesen Systemen entstehen hochkomplexe Wechselwirkungen, die neue Sicherheitsfragen aufwerfen. Diese Herausforderungen geht das Programm Resilience Engineering an. Dabei geht es nicht nur um Sicherheitsprävention: Unter dem Stichwort Resilienz thematisiert das Programm vor allem auch die Frage, wie technische Systeme, beispielsweise U-Bahnen, Stromnetze oder Produktionsstraßen, nach Ausfällen möglichst schnell wieder funktionstüchtig gemacht werden können.

Das Programm Safety and Security Engineering widmet sich ebenfalls dem Thema Sicherheit: Produktion, Mobilität, aber auch Freizeit und Unterhaltung werden von hochtechnologischen Systemen beeinflusst. Je komplexer sie aufgebaut sind, desto höher ist deren Fehleranfälligkeit und Bedrohung durch externe Einflüsse. Die Sicherheit von Systemen betrifft dabei sowohl von ihnen selbst ausgehende Gefährdungen als auch externe Einflüsse wie Unfälle, Katastrophen oder mutwillige Manipulation. Das Programm Safety and Security Engineering trägt diesen Anforderungen Rechnung: Im Mittelpunkt stehen daher die Risikoanalyse und die Handhabung verschiedener rechtsrelevanter Normen im Bereich von Produktion und Mobilität. Beide Programme im Bereich öffentliche Sicherheit bilden Forschungsschwerpunkte des Fraunhofer EMI ab.

Programm zu erneuerbaren Energien

Die Energiewende ist in eine Phase getreten, in der über den weiteren Ausbau der Technologien Solar- und Windkraft als wesentliche Säulen einer nachhaltigen Stromversorgung hinaus die Betrachtung des Energiesystems in den Vordergrund gerückt ist. Die Kopplung der Sektoren Strom, Wärme und Mobilität ist ein wesentliches Element der erfolgreichen Umsetzung einer ressourceneffizienten Energieversorgung. Dafür Konzepte zu entwickeln, bedarf es hochqualifizierter Fachkräfte. Im Programm Energiesystemtechnik beschäftigen sich die Teilnehmenden mit den Herausforderungen, die durch die aus der Energiewende entstehenden Bedarfe an die Energiesystemstruktur entstanden sind. Damit eine ganzheitliche und nachhaltige Transformation des Energiesystems gelingen kann, ist ein tiefes technologisches und volkswirtschaftliches Verständnis der Energieversorgung und des Energiesystems mit seinen Akteurern erforderlich.

Das Modul Energiesystemanalyse vermittelt aktuelle Kenntnisse über die Infrastrukturen des Energiesystems und die technischen, politischen und ökonomischen Rahmenbedingungen. Basierend darauf wird das Verständnis für die Auswahl der Werkzeuge zur Bewertung eines Energiesystems, zum Beispiel mittels Simulation oder Optimierungsmodellen, erarbeitet. Ziel sind die Erstellung fundierter und belastbarer Energiesystemanalysen sowie die schlüssige Auswertung und Interpretation der Ergebnisse.

Die Anpassung der vorhandenen Netzstrukturen mittels neuer, innovativer Technologien bildet den Schwerpunkt im Modul Intelligente Energienetze. Des Weiteren wird das Stromnetz mit seinen Komponenten zur Übertragung und Verteilung bis hin zur intelligenten Gestaltung von Energienetzen (Smart Grids) betrachtet und analysiert. Das Programm Energiesystemtechnik basiert auf den aktuellen Forschungsergebnissen des Fraunhofer-Instituts für Solare Energiesysteme ISE und wird praxisnah vermittelt. Ab 2019 wird das Programm durch die zwei weiteren Module Speicher im Intelligenten Netz und Solarthermie thematisch erweitert.

Programm zur Solarenergie

Um Fach- und Führungskräfte umfassend über das Thema Solarenergie zu informieren, bietet die Albert-Ludwigs-Universität Freiburg in wissenschaftlicher Kooperation mit dem Fraunhofer-Institut für Solare Energiesystem ISE zwei Weiterbildungsmöglichkeiten zum Thema Solar Energy Engineering an:

  • den berufsbegleitenden Masterstudiengang M.Sc. Solar Energy Engineering sowie

  • ein Zertifikatsprogramm, in dem verschiedene Solar Energy Engineering Certificates absolviert werden können.

Weiterbildungsprogramm Intelligente Eingebettete Mikrosysteme (IEMS)

Im Bereich Embedded Systems treibt das Programm Intelligente Eingebettete Mikrosysteme (IEMS) den Wissens- und Technologietransfer zwischen den Fachexpertinnen und Fachexperten der Universität Freiburg und den Fachkräften der Industrie voran. Die Technische Fakultät mit ihren Instituten für Mikrosystemtechnik und Informatik entwickelt hierfür in Kooperation mit der Dualen Hochschule Baden-Württemberg, der DHBW Lörrach, interdisziplinäre Weiterbildungsangebote.


Profillinien

Einzelne Module aus den zuvor beschriebenen Programmen lassen sich miteinander zu so genannten Profillinien kombinieren. So können Teilnehmende zum Beispiel einen Weiterbildungsabschluss mit dem Titel »Sichere eingebette Systeme für intelligente Energienetze« erreichen.

Weitere Informationen: www.wb.uni-freiburg.de und www.academy.fraunhofer.de.